„Intersektionalität – Diskriminierung aus allen Richtungen!?“
(Ort: Stadtteilzentrum LISA, Jena-Lobeda)
Wir möchten Sie für den14.11.2024 herzlich einladen zur diesjährigen Demokratie-und Bündniskonferenz unter dem Titel „Intersektionalität – Diskriminierung aus allen Richtungen!?“ im Stadtteilzentrum LISA in Jena-Lobeda. Die Konferenz wird sich in diesem Jahr mit der Bedeutung von Intersektionalität, also der Überschneidung und Gleichzeitigkeit verschiedener Formen von Diskriminierungen beschäftigen. Gemeinsam wollen wir uns diesem Thema annähern und Handlungsmöglichkeiten diskutieren.
Der Begriff „Intersektionalität“ wurde von der Wissenschaftlerin Kimberlé Crenshaw geprägt, um die besonderen Diskriminierungserfahrungen afroamerikanischer Frauen zu beschreiben, die sowohl aufgrund ihrer Hautfarbe als auch ihres Geschlechts marginalisiert werden. Der Begriff betont das Zusammenwirken verschiedener sozialer Identitäten, das zu unterschiedlichen Ungleichheitserfahrungen führt. Zu den relevanten Merkmalen gehören neben Geschlecht und Hautfarbe auch Klasse, Fähigkeiten, Religion, sexuelle Orientierung sowie Alter und Nationalität.
Das Konzept der Intersektionalität erkennt die Vielschichtigkeit von Ungleichheiten und die Wechselwirkungen unterschiedlicher Diskriminierungsformen an. Es untersucht, wie Machtstrukturen Benachteiligung und Privilegierung beeinflussen. Eine intersektionale Perspektive ermöglicht es, auf bestehende Systeme der Unterdrückung in der Gesellschaft aufmerksam zu machen und sie herauszufordern, zu verändern und zu überwinden. Intersektionalität bietet somit das Potenzial für mehr soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Fairness.
Nach einer thematisch einführenden Keynote von Janine Dieckmann wird es Raum für Austausch und Vernetzung geben. Anschließend werden in unterschiedlichen Formaten konkrete Formen von Mehrfachdiskrimierung und Handlungsmöglichkeiten in den Blick genommen.
Zielgruppe:
Die Veranstaltung richtet sich besonders an Fachkräfte aus den Bereichen Jugendhilfe, schulische und außerschulische Bildung sowie haupt- und ehrenamtliche Berater*innen aus den Bereichen Migration und Soziales. Andere Interessierte sind ebenfalls herzlich willkommen.
Die Konferenz wird organisiert von MigraNetz Thüringen e.V., KoKont Jena sowie der Partnerschaft für Demokratie Jena, wir freuen uns auf Sie und einen spannenden, diskussionsreichen Tag am 14.11.2024!
Link zur Anmeldung: https://eveeno.com/176313311/
Workshopangebote
Die Workshops bauen aufeinander auf. Das heißt, dass sich die 2. Workshop-Phase auf die 1. Phase bezieht, um die Themen vertiefend behandeln zu können. Folgende Themen werden angeboten:
Antifeminismus
Workshopleitung: Kim Treude (Leipzig)
„In einer Zeit, in der Gleichberechtigung und die Aufweichung traditioneller Rollenbilder voranschreiten, erleben wir gleichzeitig eine Rückkehr zu stereotypen Geschlechterrollen, insbesondere in sozialen Medien. Hashtags wie #FemininityNotFeminism, #tradwife und #divinefemaleenergy propagieren heteronormative Ideale, während unter #alpha und #männlichkeitstärken problematische Flirttipps und männerrechtliche Ideologien verbreitet werden. Diese antifeministischen Positionen haben sich in der Mitte der Gesellschaft etabliert und können als Einstieg in rechtsextreme Radikalisierung und Verschwörungserzählungen dienen.
In diesem Workshop möchten wir uns intensiv mit den Gruppierungen, Anliegen und Argumentationsmustern des Antifeminismus auseinandersetzen. Anschließend haben Sie die Möglichkeit Strategien für den Umgang mit Antifeminismus in Ihrem Arbeitskontext zu entwickeln.“
Intersektionale Bildungsarbeit
Workshopleitung: Carina Flores (Leipzig)
„In macht- und rassismuskritischen (Ver)Lernprozessen und Praxis geht es um die inhaltliche Vermittlung von Kenntnissen, Reflexion und Erkenntnissen. Gleichzeitig hängen Erkenntnisse nicht nur von der ihnen zugrunde liegenden Logik ab, sondern auch von dem Umgang mit auftauchenden Emotionen. Körper und Emotionen spielen in der Auseinandersetzung einer diskriminierungskritischen Praxis und Haltung eine zentrale Rolle. In diesem Workshop reflektieren wir die Verstricktheit unseres Emotionalen Lernens in globalen Machtverhältnissen und in der Auseinandersetzung einer intersektionalen & diskriminierungskritischen Praxis. Ausgehend von dem Verhältnis zwischen innerem und äußerem Wandel geht es darum, sich für die eigene Praxis zu stärken und Verlernprozesse transformativ zu gestalten. Dekoloniale Perspektiven sind dabei ein inhaltlicher Bestandteil und inspirieren die Selbstreflexion.“
Klassismus
Workshopleitung: Marc-Dirk Harzendorf (Jena)
„Im Workshop Klassismus wollen wir uns mit dem Zusammenhang von sozialer Herkunft und der Ermöglichung bzw. Verhinderung von Lebenschancen beschäftigen. So wird unter Klassismus auch die strukturelle Benachteiligung aufgrund des sozialen Status‘ eines Menschen verstanden. Darauf aufbauend wollen wir in den Blick nehmen, inwiefern Klassismus mit anderen Diskriminierungsformen verlochten ist.“
Die Eintragung in die Workshops erfolgt vor Ort.
Sprache
Die Workshops finden in deutscher Sprache statt. Wenn Sie eine Übersetzung benötigen teilen Sie uns bitte dies in der Anmeldung und/oder per Nachricht oder Mail mit!
Barrierefreiheit
Wir möchten jede*m die Teilnahme an der Veranstaltung ermöglichen. Die Veranstaltungsräume sind ebenerdig und damit barrierefrei zu erreichen und sie verfügen über ein barrierefreies WC. Wenn Sie darüber hinaus besondere Bedarfe (z.B. Gebärdendolmetscher*innen) haben, schreiben Sie uns bitte!